Aus Afrika kommt Widerstand gegen die Trophäenjagd
n-tv
Artenschützer in Afrika sind verärgert: Auf einer Jagdmesse in Dortmund werden Trophäen-Safaris in Afrika beworben. Beide Seiten werfen sich neokoloniales Denken vor.
Afrikas Artenschutzorganisationen empören sich über Europas größte Jagdmesse, die nächste Woche in Dortmund abgehalten wird. Der Grund: Auf der Veranstaltung "Jagd und Hund" in der Westfalenhalle werden in Hochglanzmagazinen und auf großen Werbeplakaten Trophäenjagden in Afrika angepriesen: Elefanten in der ehemaligen deutschen Kolonie Kamerun erlegen, auf Wildtierhatz nach Namibia reisen - ein teures Hobby, denn die entsprechenden Abschlusslizenzen in den jeweiligen Ländern kosten zehntausende Euros.
"Unser Ziel ist es, eine wahrhaft afrikanische Perspektive zu vermitteln", heißt es in einem offenen Brief der führenden afrikanischen Artenschutzorganisationen und der Welt an den Bürgermeister von Dortmund: "Afrikaner haben eine tiefe Abneigung gegen den neokolonialen Charakter der Trophäenjagd", so die Initiatorin des Briefes, Stefania Falcon von Wild Animal Protection Forum South Africa (WAPFSA).
Auf Druck internationaler Naturschutzorganisationen wurden in den meisten afrikanischen Ländern drakonische Strafen auf die Wildtierjagd eingeführt. In vielen Ländern droht eine lebenslange Haftstrafe, wenn jemand ein geschütztes Wildtier erlegt. Gleichzeitig dürfen reiche, meist westliche Jäger mit viel Geld teure Abschusslizenzen erwerben und die ergatterten Stoßzähne, Felle oder andere Trophäen mit nach Hause nehmen - in den Augen der Afrikaner eine gewaltige Ungerechtigkeit.