
Anklage fordert neun Jahre Haft für Angriff auf Ehemann
n-tv
Eifersucht, Lügen und ein blutiges Verbrechen: Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Gleichgültigkeit vor und plädiert auf Totschlag.
Münster (dpa/lnw) - Im Prozess um einen tödlichen Messerangriff in Greven im Münsterland hat der Staatsanwalt vor dem Landgericht Münster neun Jahre Haft wegen Totschlags für den 27-jährigen Angeklagten gefordert. Der Arbeiter aus Polen soll im Januar 2025 einen 47-jährigen Landsmann erstochen haben. In der Tatnacht hatte das spätere Opfer aus Eifersucht versucht, in die Wohnung seines Kontrahenten einzudringen, weil sich dort seine Ehefrau aufhielt. Der Angeklagte soll die Tür geöffnet und unvermittelt auf den Ehemann eingestochen haben.
Laut dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte sich wegen Totschlags schuldig gemacht. Er habe die Hiebe und Stiche mit erheblicher Kraft ausgeübt und erkennen können, dass der 47-Jährige sterben werde. Offenbar war ihm der Tod gleichgültig, so die Überzeugung der Staatsanwaltschaft, denn er verließ den Tatort, ohne sich um den Geschädigten zu kümmern.
Notwehr sieht die Staatsanwaltschaft nicht, weil der Angeklagte Pfefferspray bei sich trug, das er hätte einsetzen können, um das Eindringen des Ehemanns zu verhindern. Die dem Opfer beigebrachten Verletzungen waren laut Plädoyer unverhältnismäßig, um allein das Hausrecht zu verteidigen.
