#allesaufdentisch: Schauspieler Möhring und Bruch mit wirrer Corona-Kritik im Netz
Frankfurter Rundschau
Erst wollten sie im Angesicht von Corona „alles dicht machen“. Nun soll „alles auf den Tisch“: Neue Aktion von Künstler:innen zum Thema Pandemie.
Frankfurt - Sicher erinnern Sie sich noch an die Online-Aktion #allesdichtmachen, als Ende April 2021 50 Schauspieler:innen und zwei Regisseure in kurzen Videos den politischen und gesellschaftlichen Umgang mit der Corona-Pandemie kommentierten. Die Aktion bekam nicht nur Beifall, sondern wurde teils auch scharf kritisiert. Beispielsweise wurde #allesdichtmachen vorgeworfen, sich den sogenannten „Querdenkern“ anzudienen und Corona-Maßnahmen als auch Covid-19-Patient:innen zu verhöhnen.
Keine fünf Monate später melden sich einige der Protagonist:innen zurück; weitere Künstler:innen sind nun hinzugekommen. Veröffentlicht wurde die neue Aktion von dem Autor und Journalisten Milosz Matuschek. Der war noch im September 2020 als Kolumnist bei der NZZ aktiv, bis seine Kolumne „Was wenn am Ende ‚die Covidioten‘ Recht haben?“ mit seinem Einverständnis auf der Seite des Verschwörungserzählers Ken Jebsen veröffentlicht wurde. Der Sozialwissenschaftler Marko Ković hatte die Kolumne seinerzeit als „recht hanebüchene Corona-Beschwichtigung“ bezeichnet.
„Es reicht: Wir müssen reden.“, heißt es jetzt also auf der Webseite von Matuschek. „Bekannte Schauspieler und Künstler sprechen mit Experten, die bisher in der öffentlichen Meinungsbildung zu wenig Gehör gefunden haben. Die Themen sind breitgefächert, doch alle verbindet eine handfeste Forderung: Es muss endlich #allesaufdentisch“, wird das Projekt näher erläutert. Er selbst liefert einen Beitrag mit der Schauspielerin Isabell Barth gleich mit und beruft sich dabei zum Medienexperten. Thema: Corona und die Medien.