"Ach du liebe Zeit: Flutbabys!"
n-tv
Mindestens 134 Menschen reißt die Ahr-Sturzflut in den Tod. Zugleich gibt es neues Leben: Einige Hochschwangere aus dem Flusstal bekommen am 14. oder 15. Juli 2021 ihre Babys. Welche Erinnerungen bleiben an diese Lichtblicke in so dunkler Zeit?
Mindestens 134 Menschen reißt die Ahr-Sturzflut in den Tod. Zugleich gibt es neues Leben: Einige Hochschwangere aus dem Flusstal bekommen am 14. oder 15. Juli 2021 ihre Babys. Welche Erinnerungen bleiben an diese Lichtblicke in so dunkler Zeit? Eine Mutter blickt zurück.
Inzwischen ist die einzige Geburtsstation im Flutgebiet geschlossen worden. An Kindern, so heißt es oft, lässt sich gut sehen, wie die Zeit verfliegt. Eineinhalb Jahre alt sind nun etwa Mathilda und Karlotta. Die Zwillinge hat Theresa Pfanner aus Bad Neuenahr in der Flutnacht weiter entfernt in einer Neuwieder Klinik geboren - während in Bad Neuenahr ihre Schwiegermutter, der Bruder der Zwillinge und weitere Familienmitglieder in Lebensgefahr gerieten. Sie können sich vor den reißenden Wassermassen schließlich ins obere Stockwerk der Nachbarn retten. "Ihnen waren schon Autos entgegengeschwommen", erzählt Tobias Pfanner, Vater der Zwillinge, die im Haus der Familie gerade mit bunten Klötzchen und Tiermodellen Zoo spielen.
Im Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr ist in der Flutkatastrophe als einziges Kind der kleine Leon zur Welt gekommen, wie Kliniksprecherin Hannah Scosceria berichtet. Als seinerzeit in dem Krankenhaus das Hochwasser in den Keller eindringt, müssen andere Hochschwangere in Geburtskliniken der weiteren Umgebung ausweichen. "Strom, Gas, Trinkwasser, Telefonnetz - damals ist alles ausgefallen", erinnert sich Scosceria. "Unser Notstromaggregat ist angesprungen." Draußen reißt das Hochwasser Autos mit. Die Geburt von Leon zieht sich laut Scosceria sehr lange hin. Schließlich kommt er am 15. Juli 2021 zur Welt. "Es war eine außergewöhnliche Lage, aber wir sind auf Notfälle vorbereitet", versichert die Sprecherin.