Abpfiff für Dirty Harry
Die Welt
Seit 2005 ist Christian Seifert Chef der Deutschen Fußball Liga. Wohl niemand prägte in dieser Zeit die Bundesliga so wie er. Sein Meisterstück gelang ihm während der Corona-Pandemie. Dabei war sein Start beschwerlich.
Dirty Harry, ausgerechnet. Der Vergleich zwischen der Filmfigur, seit 1971 verkörpert von Clint Eastwood, und Christian Seifert, dem scheidenden Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL), scheint gewaltig zu hinken. Dort der wortkarge, Revolver schwingende Einzelgänger, hier der eloquente Zahlenjongleur. Und doch: Irgendwie passt das. Jedenfalls hat Seifert in den vergangenen 17 Jahren oft und gern Dirty Harry zitiert, wahlweise auf Englisch oder Deutsch: „A man’s got to know his limitations“ – ein Mann muss seine Grenzen kennen.
Das passt zu seiner Fußballerkarriere – bis zur Landesliga schaffte er es, also nichts, was ihm im Profifußball Meriten einbringt, und augenzwinkernd berichtet Seifert gern von seinen sechs Toren im C-Jugend-Spiel des FV Ottersdorf gegen den FV Muggensturm im Landkreis Karlsruhe, dem Karrierehighlight des heute 52-Jährigen. Und das passt auch zu seiner weiteren Karriereplanung. „Fußball im operativen Geschäft wäre nichts für mich. Ich würde durchdrehen auf der Tribüne. Ich könnte das nicht aushalten. Da wäre ich echt zu wenig professionell“, sagte er in einem „SZ“-Interview.