
„Wir haben eine Rechnung zu begleichen“, sagt van Gaal
Die Welt
Die Niederlande treffen bei der Fußball-WM auf Argentinien und Messi. Erneut. Die Chancen stehen nicht schlecht. Dank Trainer Louis van Gaal, der auch mit 71 Jahren nichts von seiner Klasse, seinem Biss und seinem Humor eingebüßt hat.
Passend zum Song biegt Louis van Gaal mit einem leichten Hüftschwung in das Spalier aus Mitarbeitern ein, in der rechten Hand trägt er sein Telefon, aus den Boxen im Eingangsbereich des Teamhotels St. Regis am Persischen Golf dröhnt der Shakira-Hit „Waka, Waka“. Der Trainer lacht, umarmt zwei Hotelangestellte, filmt das Spektakel und verschwindet dann recht glücklich aus dem kleinen Videoschnipsel. Dass hier ein 71-Jähriger auf einer wichtigen Mission unterwegs ist, mag man beim Anblick kaum glauben.
Die kleine Szene dokumentiert die ungewöhnliche Lockerheit des Bondscoachs, der zusammen mit der niederländischen Auswahl bei der Weltmeisterschaft in Katar eine Erfolgsgeschichte schreibt. Mit ihm als Protagonisten, als Gute-Laune-Onkel, als Louis van Genial. Das Wort „Feierbiest“ hat der Entertainer unter den WM-Trainern ja einst schon beim FC Bayern hoffähig gemacht, als er als erster niederländischer Coach 2010 Deutscher Meister geworden ist. Und zwölf Jahre später zeigt er bei der Winter-WM in Katar, dass er jene Fähigkeiten, die einen guten Trainer ausmachen, noch immer bestens beherrscht: kleine Party wie nach dem Viertelfinaleinzug im Teamhotel samt Empfang durch die Mitarbeiter und totale Fokussierung vor dem Duell mit Lionel Messis Argentiniern am Freitag (20 Uhr). „Wir wollen Weltmeister werden. Das habe ich früh gesagt, und meine Spieler haben dieses Ziel angenommen“, erklärt van Gaal. „Selbst wenn es nicht die größte Chance ist, wollen wir sie ergreifen.“
