„Frankfurter Debatte über die Sprache“: Antworten auf eine Machtfrage
Frankfurter Rundschau
Offene Türen und vermiedene Diskussionen: Eine hochaktuelle „Frankfurter Debatte“ über das Verstehen, Übersetzen, Aneignen.
Noch immer nagt die Diskussion um die Übersetzung der Lyrikerin Amanda Gorman am Selbstbewusstsein derer, die sich auf dem Höhepunkt der Debatte in ihrer Würde angegriffen fühlten. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat nun, etwa ein Jahr danach, die Diskussion zum Anlass genommen, um erneut über dadurch wachgerufene Fragen zu sprechen.
Im ersten Podium der „Frankfurter Debatte über die Sprache“ in der Evangelischen Akademie am Römerberg ging es um Wege, wie inmitten von maximaler Diversität noch ein gemeinsamer Austausch möglich ist. Gibt es einen Kipppunkt, an dem Gemeinschaft zerfällt?
Diversität und Gemeinschaft seien vereinbar, meint Soziologe Heinz Bude. Möglich sei dies vor allem durch Begegnungen, die im Alltäglichen entstehen. Beispielhaft erinnert er sich an eine Begegnung mit der in Iowa (USA) geborenen Schriftstellerin Ann Cotten. Erst, als man über „das Gemeinsame, das uns alltäglich berührt“, gesprochen habe, sei ein Austausch möglich geworden.