„Die extremistischen Netzwerke operieren im Dunkeln – auf beiden Seiten“
Die Welt
Fünf Menschen sterben, als ein Mann in der norwegischen Kleinstadt Kongsberg mit Pfeil und Bogen Jagd auf sie macht. Dass sich der zum Islam konvertierte Däne radikalisieren würde, befürchtete die Polizei schon länger. Ermittler sprechen von einem „Terrorakt“.
Um 18.12 Uhr am Mittwochabend gehen in der Polizeiwache von Kongsberg die ersten Nachrichten ein: Augenzeugen berichten, dass eine Person in der Innenstadt mit Pfeil und Bogen auf Menschen schießt. Eine Patrouille entdeckt den Täter wenige Minuten später, er beschießt die Beamten und kann zunächst fliehen. Erst um 18.47 Uhr kann die Polizei den Schützen festnehmen.
In den knapp 35 Minuten, die bis zu seiner Festnahme vergehen, tötet er fünf Menschen, vier Frauen und einen Mann. Nach Angaben der Polizei sind die Opfer zwischen 50 und 70 Jahre alt. Außerdem wurden drei Menschen verletzt, einer von ihnen ein Polizist, der in einem Supermarkt einkaufen war. Augenzeuge Erik Benum sagte der Nachrichtenagentur AP, er habe gesehen, wie Mitarbeiter aus Geschäften geflohen seien und sich in Hauseingängen duckten. „Ich sah, wie sie sich in der Ecke versteckten“, sagte er. „Dann bin ich hinaus, um zu sehen, was los ist und ich sah die Polizei mit Schilden und Gewehren. Es war ein sehr unheimlicher Anblick.“