„Bei allem Respekt für Jürgen Habermas“ – Ischinger kritisiert Ukraine-Essay
Die Welt
Wolfgang Ischinger, ehemaliger Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz, hat bei WELT TV mit dem Habermas-Essay zum Ukraine-Konflikt abgerechnet: „Ich kann diesem Beitrag nichts entnehmen, was ich nicht schon ungefähr 35-mal von anderen gehört habe.“
Der langjährige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat den Essay des Philosophen Jürgen Habermas zum Krieg in der Ukraine scharf kritisiert. Ischinger sagte in einem Interview mit WELT TV: „Bei allem Respekt für Jürgen Habermas: Ich kann diesem Beitrag nichts entnehmen, was ich nicht schon ungefähr 35-mal von anderen, die sich besser auskennen mit der konkreten Kriegslage, gehört habe.“
Als Beispiel führte er die von Habermas aufgeworfene Frage an, ob eine Rückkehr zu der Kontaktlinie vor Kriegsausbruch die Minimalvoraussetzung für Verhandlungen sein könnte. Diese Idee habe der frühere US-Außenminister Henry Kissinger schon vor Monaten vorgetragen. Und der sei „noch sieben Jahre älter als Jürgen Habermas“. Ischinger weiter: „Ich kann da jetzt keinen neuen Vorschlag erkennen.“