„Absolut gefährlich“: Polen sieht in Hubschrauber-Vorfall gezielte Nato-Provokation
Frankfurter Rundschau
Die hohen Verluste machen Russland zu schaffen. Kiew mit Drohnen angegriffen. Selenskyj gibt sich versöhnlich. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Update vom 2. August, 10.30 Uhr: „Das ist absolut gefährlich“: Das polnische Verteidigungsministerium stuft die Verletzung des Luftraums durch Hubschrauber aus Belarus als „gezielte Provokation“ gegen Polen und die Ostflanke der Nato ein. „Wenn solche Situationen vorkommen und eskalieren, wird unsere Reaktion dem Gefahrenpotenzial angemessen sein“, zitierte die Nachrichtenagentur PAP den Vizeverteidigungsminister Wojciech Skurkiewicz weiter.
Die Grenze Polens zu Belarus ist etwa 400 Kilometer lang. Seit 2022 sind dort gut 186 Kilometer mit einem 5,5 Meter hohen Zaun versehen worden. Die polnische Regierung hat nun die Zahl ihrer Soldaten dort erhöht – zunächst wegen Truppenbewegungen von Wagner-Söldnern in Belarus. Polen befindet sich aktuell im Wahlkampfmodus, im Herbst wird in dem EU-Mitgliedstaat ein neues Parlament bestimmt. Vertreter der polnischen Armee sprachen angesichts der Söldner der Wagner-Gruppe in Belarus von einer russischen Propaganda-Aktion, die Unruhe stiften solle.
Update vom 2. August, 9.39 Uhr: Die ukrainische Flugabwehr hat neue Zahlen zu den neuen nächtlichen Drohnenangriffen veröffentlicht. Demnach waren Kiew und andere Teile des Landes unter Beschuss. In der Schwarzmeerregion Odessa traf ein Teil der Drohnen die Hafeninfrastruktur. Insgesamt seien bei den Angriffen 23 russische Drohnen vernichtet worden. Es habe keine Opfer oder ernsthafte Zerstörungen gegeben. Der Feind habe Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt.
Update vom 2. August, 8.50 Uhr: Russland muss im Ukraine-Krieg weiterhin hohe Verluste hinnehmen. Laut Angaben der Ukraine sind mittlerweile mehr als 247.000 russische Soldaten seit Beginn der Invasion gefallen oder verwundet worden. Zudem will die Ukraine mehr als 4200 russische Panzer sowie über 4800 russische Artilleriesysteme zerstört haben. Diese aktuellen Angaben der ukrainischen Militärführung lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Update vom 2. August, 7.45 Uhr: Im Streit über Äußerungen eines polnischen Staatssekretärs über angeblich mangelnde ukrainische Dankbarkeit hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj versöhnliche Töne angeschlagen: „Wir werden nicht zulassen, dass irgendwelche politischen Momentaufnahmen die Beziehungen zwischen dem ukrainischen und dem polnischen Volk zerstören“, schrieb er. „Die Emotionen sollten auf jeden Fall abkühlen.“ Freiheit und Wohlergehen beider Länder sowie das Zusammenhalten gegen Russlands Krieg stünden an erster Stelle.