Zwei Siege, wie vom Schicksal bestimmt
Die Welt
Fabio Jakobsen und Dylan Groenewegen waren vor zwei Jahren in einen der schlimmsten Stürze der Rad-Geschichte verwickelt. Nun gewinnen beide nacheinander Etappen bei der Tour de France. Die Emotionen der Niederländer sind danach kaum zu bändigen.
Dylan Groenewegen setzte sich erschöpft auf einen kalten Bordstein und wurde von seinen Gefühlen überwältigt. Nach seinem Sieg auf der dritten Etappe der Tour de France in Sønderborg flossen die Tränen bei dem Niederländer. Wie schon sein Landsmann Fabio Jakobsen am Tag zuvor übermannten ihn die Emotionen. In Tränen aufgelöst fiel er in die Arme seines Teamchefs, brachte kein Wort heraus, schluchzte und schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf.
Jakobsen und Groenewegen hatten vor zwei Jahren für eines der größten Sturz-Dramen im Radsport gesorgt. Sturzopfer Jakobsen kämpfte nach dem Crash um sein Leben. Er lag im künstlichen Koma, wurde zigmal operiert, allein sein zerschmettertes Gesicht musste mit 130 Stichen genäht werden. Einen Kiefer hat er heute nur, weil die Ärzte diesen aus Teilen seines Beckenknochens neu formten. Bad Boy Groenewegen wurde monatelang gesperrt. Jetzt feierte jeder am Wochenende einen Etappenerfolg, als ob es Siege des Schicksals waren.