Wie Watzke und Tuchel sich entzweiten
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Bayern Münchens neuen Trainer Thomas Tuchel und Hans-Joachim Watzke verbindet ein kompliziertes Verhältnis. Eine Doku über den Anschlag auf die BVB-Mannschaft 2017 bietet nun neue Einblicke. Vor dem spannenden Topspiel scheint die Beziehung der Alphatiere noch immer angespannt - trotz Aussprache.
Die Rollen spielerisch wechseln zu können, ist für Hans-Joachim Watzke dieser Tage ein Geschenk. Ausschließlich in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der DFL spricht der Boss von Borussia Dortmund über den neuen Trainer des FC Bayern. "Für die Liga sagen wir: Willkommen zurück, Thomas Tuchel!", sagte Watzke dem Sportinformationsdienst, und er wiederholte das fast wortgleich im "SZ"-Interview.
Auch vor dem spannendsten Bundesliga-Gipfel seit vielen Jahren am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) gilt das Verhältnis der Alphatiere als kompliziert - trotz einer Aussprache. Watzke und Tuchel haben sich nach dem Bombenanschlag auf die BVB-Mannschaft vor sechs Jahren entzweit: Eine sehenswerte Sky-Doku (ab 10. April), die dem Sportinformationsdienst vorliegt, bietet neue, teils dramatische Einblicke. "Ich glaube, da ist zwischen dem Trainer und mir einiges kaputtgegangen", erzählt Watzke darin, er fährt sich nachdenklich übers Gesicht. "Das wäre wahrscheinlich sonst nicht zur Trennung im Sommer gekommen. Zu glauben, dass so eine Zäsur nichts auslöst...", sagt er - und lässt diesen Satz auslaufen.
Als am 11. April 2017 der BVB-Bus im Stadtteil Höchsten vom Hotel L'Arrivee aus zum Champions-League-Viertelfinale gegen die AS Monaco losfährt, ist Tuchel an Bord, Watzke nicht - der "Dissens", den Watzke später in einem aufsehenerregenden WAZ-Interview einräumen wird, hat seinen Ursprung wahrscheinlich darin. Der Attentäter Sergej W. zündet in einer Hecke drei Sprengsätze, die mit Metallstiften bestückt sind, er hat auf einen Sinkflug der BVB-Aktie gezockt.
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