Wie schmeißt der Hamburger SV diesmal den Aufstieg weg?
n-tv
Aus dem Dino der Bundesliga droht nach dem Abstieg 2018 der Dino der zweiten Bundesliga zu werden. Immer, wenn der Frühling kommt, bricht der HSV ein und vergeigt den Aufstieg. Auch 2023 liegen die Nerven blank. Bei der Pleite beim KSC fliegt Trainer Tim Walter vom Platz.
Immerhin zeigte sich Tim Walter einsichtig. "Ich habe mich entschuldigt bei meiner Mannschaft. Ich glaube, ich habe ihr da keinen Gefallen getan. Ich muss mich da besser im Zaun haben", sagte der Trainer des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV. Sonst ein Verfechter von Disziplin hatte er sich beim 2:4 gegen den KSC in Karlsruhe selbst nicht unter Kontrolle und die Rote Karte gesehen. Und als sei das nicht schon ärgerlich genug, redete der 47-Jährige vor seinem Abgang auf den Schiedsrichter-Assistenten Christof Günsch ein und tippte dabei mehrfach mit seinem rechten Zeigefinger auf dessen Brust. Der Roten Karte sei "ein Scharmützel zwischen zwei Bänken vorausgegangen. Das kommt jede Woche vor. Von daher nicht so dramatisch", erklärte Walter. "Der Schiedsrichter hat es etwas anders gesehen."
Zumindest das Nordduell am Samstag (13 Uhr/Sky) gegen Holstein Kiel wird er von der Tribüne anschauen müssen. Seine Fingerattacke gegen den Schiedsrichter-Assistenten zog neben der Sperre für den Kiel-Hit noch eine 8000 Euro Geldstrafe nach sich. Doch mehr als das Temperament des Trainers wirkte die phasenweise desolate Vorstellung der Hamburger vor der Pause nach. Das Spiel hinterließ Fragen: Kommt jetzt wieder der fast schon obligatorische Rückrunden-Knick des Fußball-Zweitligisten? Fehlen dem Aufstiegsaspiranten Führungsspieler? Halten die Nerven?
Zugunsten des HSV lassen sich die Fragen nach den Eindrücken des Spiels nicht zwingend beantworten. "Das war mit das Schlechteste, was der HSV jemals auf den Platz gebracht hat in meiner Zeit. Das müssen wir uns ankreiden", sagte Walter dem TV-Sender Sky über die erste Halbzeit. "Vollkatastrophe", schimpfte Robert Glatzel in die Kamera über die erste Hälfte. Das habe "überhaupt nichts mit der 2. Liga zu tun gehabt". Der 29-Jährige hatte immerhin mit seinen beiden Treffern nach der Pause kurz die Hoffnung auf eine Aufholjagd geschürt und stach damit als einziger aus seiner Mannschaft heraus.