Wie können Sie dieses Russland lieben, Frau Kostjutschenko?
n-tv
Die russische Journalistin Jelena Kostjutschenko hat ein Buch geschrieben über "Das Land, das ich liebe". Dieses Land bedroht bis heute ihr Leben, dieses Land führt Krieg gegen die Ukraine, dieses Land ist faschistisch, wie Jelena Kostjutschenko selbst sagt. "Ich glaube, es war diese Liebe, die mich angetrieben hat", sagt sie im Interview mit ntv.de. "Aber ich muss auch zugeben, dass diese Hoffnung mich blind gemacht hat. Das ist die Kehrseite dieser Liebe."
ntv.de: Sie beschreiben in einem Kapitel Ihres Buches, wie Sie mit einer Faszination für den Krieg aufwuchsen, bis Sie mit 14 die Reportagen der Journalistin Anna Politkowskaja über den Tschetschenien-Krieg lasen. Der Bruch, den die Artikel von Anna Politkowskaja bei Ihnen ausgelöst haben, wird von Ihnen nur in einem kurzen Satz angedeutet: "Scheiße." Lag es nur an Anna Politkowskaja und der "Nowaja Gaseta", dass sich alles für Sie änderte?
Jelena Kostjutschenko: Als ich 14 Jahre alt war, habe ich für eine Lokalzeitung geschrieben. Damals dachte ich gar nicht daran, Journalistin zu werden, ich wollte einfach nur etwas Geld verdienen. Meine Familie war arm und ich wollte mir neue Schuhe kaufen. Eines Tages kaufte ich eine Ausgabe der "Nowaja Gaseta" - zum Glück und durch Zufall. Ich schlug sie auf und stieß auf einen Artikel von Anna Politkowskaja. Er handelte von der "Säuberung" eines tschetschenischen Dorfes, in dem russische Soldaten 36 Menschen getötet hatten. Einen Mann hatten sie gekreuzigt. Sie schrieb auch über einen neunjährigen tschetschenischen Jungen, der seiner Mutter untersagte, russische Lieder im Radio zu hören, weil russische Soldaten seinen Vater verschleppt hatten. Sie schnitten ihm die Nase ab, bevor sie seinen Leichnam zurückbrachten. Das Bild von Russland in diesem Artikel passte in keiner Weise zu dem Bild, das ich in meinem Kopf hatte.
Warum nicht?
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.