
"Wenn wir jetzt nichts verändern, gefährden wir alles"
n-tv
Nach der Wahlschlappe der Grünen in Bremen sieht Vorsitzende Lang auch die Bundespartei in der Verantwortung. In der Sache will sie aber keine Abstriche machen - und bleibt auch in der Causa Graichen hart. Derweil hat sie einen klaren Favoriten bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei.
Grünen-Chefin Ricarda Lang hat sich im "ntv Frühstart" enttäuscht über den Wahlausgang in Bremen gezeigt. Ihrer Partei sei es nicht gelungen, Menschen über ein Kernmilieu hinweg zu erreichen. An den Kernprojekten wie dem Weg zur Klimaneutralität wolle man trotzdem festhalten, sagte die Co-Vorsitzende ihrer Partei. "Wir sagen, wir trauen uns auch an diese Themen ran. Denn wenn wir jetzt nichts verändern, gefährden wir auf die Strecke alles", so Lang. Künftig müsse die Partei aber besser darin werden, diese Themen mit dem "materiellen Kern der sozialen Sicherheit zu verbinden."
"Das heißt, dass Leute sich von Anfang an darauf verlassen können: Wie kann ich das bezahlen? Wo betrifft es mich selbst und wie werde ich dabei unterstützt?", so Lang. Beim Thema Heizen wollen die Grünen Förderungen von bis zu 80 Prozent für Menschen mit geringeren Einkommen, bei einem Einkommen von bis zu 60.000 Euro immer noch bis zu 40 Prozent. Vor allem die Kommunikation der Partei soll sich ändern: "Das heißt, hier müssen wir ganz klar sagen: Ja, es verändert sich was. Aber wir verbinden das mit einem Versprechen von mehr sozialer Sicherheit."
Auch an dem Staatssekretär Patrick Graichen, der seinen Trauzeugen im Auswahlverfahren für einen Posten bei der Deutschen Energieagentur empfohlen hatte und deswegen scharf in der Kritik steht, wollen die Grünen nicht rütteln. "Bei allem, was wir bisher wissen, würde ich sagen: Es gab einen Fehler, der wurde korrigiert", so Lang. Das sei aber zu unterscheiden von anderen Dingen, die jetzt aufgemacht würden.
