Wenn die Parkgebühr wegen der kostenlosen Straßenbahn steigt
Die Welt
In mehreren deutschen Städten laufen Projekte an, um den Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel maximal attraktiv zu machen – nämlich durch Freifahrten. Doch das heißt auch: Einnahme-Ausfälle für den Klimaschutz. Mitunter sollen dafür die Autofahrer zahlen.
Wenn die Straßenbahn der Linie 709 in die Stadtmitte von Neuss einfährt, dann gelangt sie neuerdings in eine besondere Zone. Zwischen den Haltestellen „Theodor-Heuss-Platz“ und „Stadthalle“ dürfen Fahrgäste seit Jahresbeginn ohne Ticket fahren. Es sind sieben Haltestellen auf der etwa 1,8 Kilometer langen Strecke, die durch die Geschäftsmeile der City führt.
Noch lässt sich das Angebot in der nordrhein-westfälischen Stadt kaum nutzen, denn der Streckenabschnitt ist wegen Bauarbeiten wochentags zwischen 9 und 16 Uhr gesperrt. Ab Ende August aber soll die 709 ungehindert die gewohnte Route fahren, dann startet die offizielle einjährige Frist für das Pilotprojekt. Danach wird entschieden, ob es weitergeht. Der jährliche Einnahmeausfall durch das Freifahrt-Modell wird auf 226.000 Euro beziffert – und über Einnahmen aus höheren Parkgebühren ausgeglichen.