Wale sollen juristische Personen werden
n-tv
Die Ureinwohner Neuseelands sind auf besondere Weise mit Walen verbunden. Sie wollen mit einer außergewöhnlichen Initiative die Meerestiere schützen. Die Maßnahme, die den Tieren fundamentale Rechte bringen würde, wurde in Neuseeland zuvor schon mehrfach umgesetzt.
Für die Ureinwohner Neuseelands sind Wale mehr als Tiere. Die Maori sehen eine direkte Verbindungslinie zwischen sich und den Meeressäugern und betrachten sie als ihre Vorfahren. Als Verwandte. Bei ihren Reisen über die Ozeane wurden sie laut Überlieferung einst von Tohorā (so das Maori-Wort für Wale) beschützt. Heute sehen sich die Maori selbst als Hüter der bedrohten Giganten. Auch anderen indigenen Inselbewohnern im Südpazifik - speziell in Polynesien - gelten Wale als heilig. Einige ihrer Anführer haben sich nun zusammengetan, um den Tieren einen neuen Status zu verleihen: den einer juristischen Person.
Vor wenigen Tagen wurde auf Rarotonga, der größten der Cookinseln, eine entsprechende Vereinbarung mit dem Namen "He Whakaputanga Moana" - Deklaration für den Ozean - unterzeichnet. An der Zeremonie nahmen neben dem Maori-König Tuheitia Paki auch mehr als ein Dutzend hochrangige Vertreter der Ureinwohner der Cookinseln und von Tahiti teil. Ihre Hoffnung ist, dass sich andere Inseln der Region der Initiative anschließen und sich ein solcher Schritt am Ende auch international durchsetzen kann. Das Ziel: Eine Grundlage zu schaffen, um Wale weltweit besser schützen zu können.
"Der Gesang des Liedes unserer Vorfahren ist schwächer geworden, und ihr Lebensraum ist bedroht, weshalb wir jetzt handeln müssen", sagte König Tuheitia Paki. "Wir können nicht länger die Augen verschließen. Wale spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit unseres gesamten Meeresökosystems." Der Rückgang ihrer Populationen störe das empfindliche Gleichgewicht, auf dem alles Leben im Pazifik basiere. "Wir müssen dringend handeln, um diese großartigen Kreaturen zu schützen, bevor es zu spät ist."
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