
Wagenknecht spaltet die Linke – Streit mit ihrer Partei setzt sich fort
Frankfurter Rundschau
Immer wieder macht Sahra Wagenknecht mit Äußerungen zur Corona-Politik auf sich aufmerksam. Bei den Linken sorgt das für Ärger.
Berlin/Saarbrücken – Nach dem miserablen Abschneiden bei der Bundestagswahl 2021 hoffen viele Mitglieder der Linken auf eine Neuaufstellung der Partei. Interne Konflikte erschweren das jedoch. Besonders im Fokus steht dabei Sahra Wagenknecht, die immer wieder wegen Aussagen zur Corona-Politik auf sich aufmerksam macht. So bezeichnete sie die seit Mittwoch (12.01.2022) geltenden Corona-Maßnahmen im Bundestag als „verfassungswidrig.
„In Deutschland gibt es eine Partei Die Linke, daneben – so scheint es – eine davon politisch selbstständige und unabhängige Einheit Linksfraktion und darin noch Wagenknecht. Das ist es, was viele Mitglieder so ‚mütend‘ macht“, reagierte Benjamin-Immanuel Hoff, Chef der Thüringer Staatskanzlei, in einem Tweet auf Wagenknechts Äußerung. „Mütend“ ist eine Wortkreation aus den sozialen Medien und beschreibt eine Mischung aus müde und wütend.
Hoff ist innerhalb der Linken nicht der Einzige, der sich an Sahra Wagenknechts Äußerungen stört. Wenn die Partei so weitermache, dann werde sie bei der nächsten Bundestagswahl 2025 nicht mehr 4,9 Prozent bekommen, wie bei der Wahl 2021, sondern nur noch 3 Prozent, sagte ein führender Linken-Vertreter des Berliner Landesverbandes dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Bei 2G und 2G Plus gehe es nicht um Schutz vor Infektionen, sondern um Ausgrenzung, behauptete Sahra Wagenknecht am Freitag (14.01.2022) auf Twitter. Im November 2021 positionierte sich Wagenknecht als Impfskeptikerin und erklärte, dass sie kein Vertrauen in die „neuartigen Impfstoffe“ habe. Sie beteiligte sich außerdem bei der umstrittenen Video-Aktion „#allesaufdentisch“, wo sie erklärte, sie wolle nicht in einer „Gesundheitsdiktatur“ leben.
Mit ihren Äußerungen zu den Corona-Impfungen stellte sich Sahra Wagenknecht gegen parteiinterne Beschlüsse der Linken, wie Parteivorsitzende Susanne Hennig-Wellsow daraufhin erklärte und klarstellte, dass Wagenknecht keine „führende oder demokratisch legitimierte Rolle im Bundesverstand“ habe und insofern klar sei, dass nicht sie, sondern die Parteivorsitzenden für die Partei und die Fraktionsvorsitzenden für die Fraktion sprächen.













