
Virologen warnen vor „Scheinsicherheit“: Wirklichen Schutz bringe nur 1G
Frankfurter Rundschau
Die verpflichtende Einführung der 2G-Regel wird in Deutschland intensiv diskutiert. Einige Virologen sehen die Wirkung gegen Corona skeptisch.
Berlin – In der Diskussion um eine Ausweitung der 2G-Regel, die in einigen deutschen Bundesländern vielerorts umgesetzt und in Sachsen ab Montag (08.11.2021) sogar in vielen Bereichen Pflicht wird, haben sich nun einige Virologen warnend zu Wort gemeldet. Ihr größtes Problem mit 2G: Es vermittele Geimpften eine Scheinsicherheit und führe bei Ungeimpften dazu, dass sich hinter verschlossenen Türen mit dem Coronavirus* angesteckt wird.
So betonte etwa der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg im Gespräch mit dem Deutschlandfunk, dass die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus auch bei Anwendung der 2G-Regel nicht vollständig gebannt wäre. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer sei, könnten sich Geimpfte infizieren und - ungetestet - das Virus unbemerkt weiterverbreiten.
Wirkliche Sicherheit brächte nur ein 1G-Modell, betont Schmidt-Chanasit und meint damit, dass jeder getestet werden müsse - egal ob geimpft, ungeimpft oder genesen. Wichtig sei dies vor allem in Bereichen, in denen Menschen besonders gefährdet seien. Dass das Angebot kostenloser Schnelltests eingestellt worden ist, kritisiert der Virologe und fordert, der aktuellen Entwicklung durch eine „Testoffensive“ entgegenzuwirken.













