Thomas Tuchels verzweifelter Blick nach England
n-tv
Eine Saison wie die vergangene möchte der FC Bayern nicht nochmal erleben. In Europa war wieder (zu) früh Schluss und die Meisterschaft wurde nur dank eines Dortmunder Geschenks eingefahren. Der Kader soll erfolgreich umgebaut werden - doch das klappt nicht wie gewünscht.
Man bekommt Thomas Tuchel aus der Premier League (auch wenn das überraschend war), aber man bekommt die Premier League offenbar nicht aus Thomas Tuchel. Auf der Suche nach einem Weg, den FC Bayern wieder so wettkampfhart zu bekommen, dass mindestens die nationalen Ziele nicht abermals in Gefahr geraten, blickt der Coach nach England. In jene Liga, die trotz der gigantischen Saudi-Offensive noch immer als die beste der Welt ausgemacht wird. Keine schlechte Idee also. Das Problem: Bislang perlt er mit seinen Ideen rigoros ab.
Mag sein, dass das Gerücht um Mason Mount, der mittlerweile von Tuchels Ex-Klub FC Chelsea zu Manchester United gewechselt ist, noch eine Luftnummer war. Aber andere gescheiterte Transfervorhaben waren es sicher nicht. Rechtsverteidiger Kyle Walker war gefühlt schon vor den Toren von München, eher Manchester City sein Arbeitspapier so aufhübschte, dass die Arbeiterstadtromantik mehr Reiz ausübte als die Nähe zum Alpenidyll.
Bei Declan Rice soll Tuchel sogar persönlich vorgesprochen haben, um ihn für den FC Bayern erwärmen zu können. Der 24-Jährige hätte die Sehnsucht des Trainers nach einem defensiv denkenden Sechser erfüllt. Einer "Holding Six", einem Schutzpatron vor der Abwehr. Den sucht Tuchel nämlich - bis heute. Rice zog das Angebot des FC Arsenal vor. Fraglich ohnehin, ob die Münchner die 116 Millionen Euro hätten aufbringen wollen.
Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg stößt nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige, der dieses Jahr vor allem in der Regionalliga zum Einsatz kam und nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritt, ist "völlig perplex".