
Türkei bietet syrischen Islamisten militärische Zusammenarbeit an
n-tv
Die islamistische Rebellenallianz HTS hat die Macht in Syrien erobert. Die Türkei öffnet daraufhin wieder ihre Botschaft in Damaskus und bietet der neuen Regierung nun auch eine militärische Zusammenarbeit an. Die Islamisten stehen in der Türkei auf der Terrorliste, pflegen aber gute Kontakte nach Ankara.
Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad hat sich die Türkei bereiterklärt, die neue Führung auch militärisch zu unterstützen. Das NATO-Land habe mit vielen Ländern Abkommen zur militärischen Ausbildung und Zusammenarbeit und sei bereit, "die notwendige Unterstützung zu leisten, wenn die neue Regierung darum bittet", erklärte Verteidigungsminister Yasar Güler nach Angaben seines Ministeriums.
Eine Rebellenallianz unter Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) hatte vor einer Woche den seit 24 Jahren in Syrien regierenden Diktators Baschar al-Assad gestürzt und den seit 2011 entfachten Bürgerkrieg beendet. Assad floh in der Folge nach Russland, das ihm seitdem Asyl gewährt.
Die HTS steht zwar auch in der Türkei auf der Terrorliste, Ankara unterhält aber gute Kontakte zu der Gruppe. Erst am Donnerstag hatte Geheimdienstchef Ibrahim Kalin die syrische Hauptstadt Damaskus besucht. Am Samstag hatte die Türkei ihre Botschaft dort wiedereröffnet. Güler verwies darauf, dass die neue Regierung alle Regierungsinstitutionen, die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen respektieren wolle. "Wir müssen abwarten, was die neue Regierung tun wird und sollten ihr eine Chance geben", sagte der türkische Verteidigungsminister.
