Streiks in Griechenland reißen nicht ab
n-tv
Nach dem verheerenden Zugunglück in Griechenland legen erneut landesweite Streiks das öffentliche Leben lahm. Neben dem Eisenbahnpersonal folgen auch Lehrkräfte und Seeleute den Protesten. Zu Tausenden machen sie die Politik für die mangelnde Sicherheit im Bahnverkehr verantwortlich.
Nach dem bisher schwersten Zugunglück in der Geschichte Griechenlands protestieren immer mehr Beschäftigte aus anderen Bereichen gemeinsam mit Eisenbahnern für mehr Sicherheit im Schienenverkehr. Tausende legten am Mittwoch die Arbeit nieder, um sich einer geplanten Großdemonstration vor dem Parlament in Athen anzuschließen.
In der Hauptstadt kam es durch den Ausstand zu Beeinträchtigungen des öffentlichen Nahverkehrs. Busfahrer, Ärzte und Lehrer sowie der gesamte öffentliche Dienst beteiligte sich an den Streiks. Auch Seeleute legten ihre Arbeit nieder, Schiffe blieben in den Häfen. "Es ist nicht die Zeit zu schweigen, sondern die Stimme zu erheben und zu kämpfen", teilte die Lehrergewerkschaft mit. Am Sonntag hatten bereits mehr als 10.000 Menschen den maroden Zustand des griechischen Bahnnetzes angeprangert.
Vergangene Woche waren ein Intercity und ein Güterzug frontal kollidiert. Dabei kamen 57 Personen ums Leben. Die Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis führt das Unglück auf menschliches Versagen zurück. Das solle aber nicht von der Verantwortung für ein marodes Bahnsystem ablenken, schrieb der Regierungschef am Sonntag auf Facebook. Seit dem Unglück protestieren die griechischen Eisenbahner gegen Sicherheitsmängel. Sie werfen der Regierung vor, Warnungen jahrelang ignoriert zu haben.
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.