Sparkasse lässt Türen nachts für Obdachlose geöffnet - "Zeichen der Menschlichkeit"
RTL
Damit Obdachlose in der kalten Jahreszeit einen Unterschlupf bekommen, lässt die Sparkasse Neunkirchen die automatisierten Türen offen.
Im Winter fallen die Temperaturen nachts oft in den Minusbereich – für Obdachlose eine Extrem-Situation. Damit sie in der kalten Jahreszeit einen Unterschlupf bekommen, lässt die Sparkasse Neunkirchen die automatisierten Türen offen. Offenbar gefällt das nicht allen Kunden. Dennoch setzt sich die Sparkasse für die Betroffenen ein.
Wer spät abends noch Geld bei der Bank abheben möchte, kommt oft nicht ohne weiteres in die Filiale. Im Regelfall sind die Türen mit einer Bank-Karte zu öffnen. Viele Banken wollen unerwünschte Gäste fernhalten.
Die Sparkasse Neunkirchen geht einen anderen Weg – und lässt die Eingangstüren bewusst offen. An der Eingangstür der Sparkasse hing vor wenigen Tagen ein Zettel. "Wenn eine Bankfiliale sich dazu entscheidet, in den kalten Jahreszeiten ihre automatischen Türen nachts offen zu lassen, dann können sie davon ausgehen, dass es sie nicht stört, wenn Obdachlose hier Schutz vor der Kälte suchen", heißt es.
Über Facebook ging der Post samt Zettel viral und findet Zustimmung. "Seien Sie stattdessen dankbar dafür, dass Sie im Winter nicht vor verschlossenen Türen stehen, sondern auf ein warmes Bett zurückgreifen können. Also zeigen Sie Menschlichkeit", lautet es. Der Zettel stammt allerdings nicht von der Bank.
Obwohl der Zettel an der Eingangstür der Sparkasse Neunkirchen hing, handelt es sich nicht um eine Erklärung der Bank, stellt die Sparkasse nun über Facebook klar. Der Urheber sei der Sparkasse nicht bekannt.
Dennoch unterstützt die Sparkasse die Obdachlosen. "Wir lassen nach Abwägung sicherheitsrelevanter Aspekte unsere Türen derzeit nachts offen. Uns ist bekannt, dass vereinzelt Menschen die Foyers unserer Geschäftsstellen nutzen, um sich dort in der kalten Jahreszeit aufzuwärmen. Wir als Sparkasse lassen dies zu und sehen dies auch als Zeichen der Menschlichkeit", erklärt die Bank.
Da die Sparkasse den Eingangsbereich der Filiale aber nicht als "menschenwürdige Übernachtungsmöglichkeiten" sieht, verweist die Bank ebenso auf die Angebote der Kommunen und Einrichtungen.
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