Slowakischer Verteidigungsminister: Mobilmachung wird Putins Ende sein
Frankfurter Rundschau
Die von Putin verordnete Teilmobilmachung sorgt in Russland für helle Aufregung. Der slowakische Verteidigungsminister sieht deswegen ein Ende Putins kommen.
Moskau – Die von Präsident Wladimir Putin angeordnete Teilmobilmachung russischer Reservisten schlägt extrem hohe Wellen. Einerseits bäumen sich betroffene Russen mit landesweiten Protesten gegen das Dekret auf – aber auch Fachleute außerhalb von Russland können die Entscheidung des Kreml-Herrschers nicht nachvollziehen. Der slowakische Verteidigungsminister geht sogar davon aus, dass diese Mobilmachung das Ende von Putins Regiment darstellen wird.
Am Mittwoch (21. September) verkündete Russlands Präsident die sofortige Teilmobilisierung von etwa 300.000 Reservisten, die für den Krieg gegen die Ukraine eingezogen werden sollen. Dieser Schritt löste umgehend enorme Unruhen im Land aus – denn in fast jeder russischen Familie gibt es laut dem Handelsblatt Reservisten.
Auch der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Naď sprach sich bereits kurz nach der Bekanntgabe vehement gegen die Teilmobilisierung aus und nannte Putins Rede in dem Zusammenhang „erbärmlich“. „Indem er die Söhne russischer Mütter einzieht, wird er sich selbst in eine herausfordernde politische Position bringen, und ich gehe davon aus, dass dies zum Sturz von Wladimir Putin als Präsident der Russischen Föderation führen wird“, so der Verteidigungsminister laut dem Nachrichtenportal Euractiv.
Das Verteidigungsministerium des Vereinigten Königreichs pflegt eine ähnliche Meinung. Russlands Präsident Wladimir Putin gehe bei seinem Versuch, mehr Kampfkraft zu generieren, ein „erhebliches politisches Risiko“ ein, da selbst diese begrenzte Mobilisierung bei der russischen Bevölkerung „höchst unbeliebt“ sein werde, heißt es in dem Bericht laut der Nachrichtenseite The Kyiv Independent.
„Der Schritt ist praktisch ein Eingeständnis, dass Russland seinen Vorrat an willigen Freiwilligen für den Kampf in der Ukraine erschöpft hat“, fügt das Verteidigungsministerium hinzu. Außerdem werde Russland wahrscheinlich mit logistischen und administrativen Problemen konfrontiert sein, wenn es 300.000 Menschen rekrutiert möchte. Neue Formationen werden demnach monatelang nicht kampfwirksam sein, heißt es in dem Schreiben.