
Skandal-Schlagzeilen überlagern Spitzensport in Cottbus
n-tv
Zahlreiche ehemalige und aktive Turnerinnen haben schwere Vorwürfe gegen die Zustände im Deutschen Turner-Bund erhoben. Noch immer warten sie auf Antworten. Jetzt versammelt sich die Elite des Sports in Cottbus - und der Verband will offen sprechen.
Der traditionsreiche Turn-Weltcup in Cottbus steht seit Jahrzehnten für internationalen Spitzensport, doch wenn am Donnerstag das 48. Turnier der Meister beginnt, geht es auch um: Drohungen, Demütigungen und Missbrauch. Die schweren Vorwürfe zahlreicher teils ehemaliger Spitzenturnerinnen belasten den Deutschen Turner-Bund (DTB) seit Wochen - und inzwischen auch die Justiz. In Cottbus nun will sich der Verband den vielen drängenden Fragen stellen.
Für Freitag hat der DTB zu einer Medienrunde in der Lausitzarena eingeladen. Teilnehmer sind Präsident Alfons Hölzl, Sportvorstand Thomas Gutekunst und Frauen-Cheftrainer Gerben Wiersma. Sie sollen Stellung beziehen zu jenen Vorwürfen, die das deutsche Turnen kurz nach Weihnachten in seinen Grundfesten erschüttert haben. Angeführt von Tabea Alt hatten damals ehemalige Spitzenturnerinnen öffentlich "systematischen körperlichen und mentalen Missbrauch" am Stützpunkt in Stuttgart angeprangert.
Anfang Februar berichtete dann unter anderem die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz über ähnliche Erfahrungen am Stützpunkt in Mannheim unter der heutigen Nachwuchs-Bundestrainerin Claudia Schunk. Der Schwäbische Turnerbund (STB) reagierte auf die Vorwürfe in Stuttgart mit der Freistellung einer Trainerin und eines Trainers, der DTB kündigte eine externe und unabhängige Aufklärung an.
