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Schutz vor Bomben und Raketen für 0,5 Prozent der Bevölkerung

Schutz vor Bomben und Raketen für 0,5 Prozent der Bevölkerung

Die Welt
Monday, April 18, 2022 07:31:25 AM UTC

Vor 15 Jahren entschied die Bundesregierung, Schutzräume abzuschaffen, Notbetten zu entsorgen, Tiefbrunnen zuzuschütten. Das „Szenario eines konventionellen Krieges“ sei „nicht mehr zeitgemäß“. Dann überfiel Russland die Ukraine. Und plötzlich ist alles anders. Ein Besuch im Bunker.

2007 hatten Bund und Länder entschieden, das Schutzraumkonzept aufzugeben. „Mit dem Fall der Mauer und der Beendigung des Ost-West-Konflikts schien das Szenario eines konventionellen Krieges mit großflächigen Bombardierungen und dem Einsatz chemischer und nuklearer Waffen nicht mehr zeitgemäß“, heißt es in einer Erklärung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Seither wurden rund 1400 öffentliche Schutzräume aufgegeben, die alten Belüftungsanlagen, die Notbetten, das gesamte Inventar verschrottet, Tiefbrunnen zugeschüttet. Einige Bauten werden als Lagerräume, Büros oder Musikklubs genutzt. Der Rückbau wurde nach Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine gestoppt. Doch die meisten Anlagen wurden längst veräußert. Bundesweit hätten nur etwa 0,5 Prozent der Deutschen im Falle eines kriegerischen Angriffs Schutz, nur jeder 200. Bundesbürger.

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