
Schul-Präsenzpflicht plötzlich aufgehoben – „Kapitulation vor der Pandemie“
Die Welt
Der Fall Berlin zeigt: Setzt die Politik die Präsenzpflicht im Unterricht wegen Corona plötzlich aus, steht die nächste Bildungsmisere an – mit schweren Folgen für den Lernerfolg aller Schüler. Und dringend nötige Aufholprogramme fallen flach.
Die Nacht zum Dienstag war kurz für Andreas Steiner. Am Montag um 16 Uhr hatte der Schulleiter der Fichtenberg-Oberschule in Berlin-Steglitz die E-Mail der Senatsbildungsverwaltung bekommen, dass die Bundeshauptstadt angesichts der ausufernden Omikron-Welle die Präsenzpflicht an Schulen aussetzt.
Formell beschließen will der Senat diese Maßnahme zwar erst am 1. Februar – in Kraft treten soll sie aber sofort, unverzüglich. Und weil sich die Nachricht natürlich schnell verbreitete, liefen die halbe Nacht Mails von irritierten Eltern in seinem Postfach ein. Was da denn nun wieder los sei? Warum die Schule über solche Dinge nicht frühzeitig informiere? Warum man so etwas Wichtiges aus der Presse erfahren müsse? Berechtigte Fragen, findet Steiner. „Ich bin erschüttert ob der Kommunikation und der Informationspolitik der Senatsverwaltung.“










