Sahra Wagenknecht bei Markus Lanz (ZDF): Corona, Lifestyle-Linke und eine sexistische Frage des Gastgebers
Frankfurter Rundschau
Markus Lanz lädt vier Frauen ein und rühmt die Vielfalt seiner ZDF-Sendung – interessiert sich dann aber vor allem für Oskar Lafontaine, Ehemann von Sahra Wagenknecht.
Vier Frauen und kein Mann sind heute geladen bei Markus Lanz im ZDF. „Die Gesellschaft wird vielfältiger“, freut sich der Gastgeber. Aber sind vier Frauen allein schon ein Zeichen von Vielfalt? Die Frage wird im Lauf der Sendung noch brisanter, denn einen Mann wird Markus Lanz dann doch immer wieder ins Spiel bringen. Es soll an diesem Abend um die Diskussionen zu Sahra Wagenknechts Buch „Die Selbstgerechten“ gehen, für das sie so indirekt Werbung machen darf. Nachdem das schon einmal angeteast wird, geht es dann aber doch den weitaus längeren Teil der Sendung wieder um Corona. „Was denken Sie bei diesen Bildern?“, fragt Markus Lanz in die Runde und blendet feiernde Fußballfans im Wembley-Stadion ein. „Irgendwann muss man die Maßnahmen aufheben“, findet Sahra Wagenknecht und verweist auf die relativ entspannte Situation in den britischen Krankenhäusern gemessen an den vorangegangenen Wellen. „Wir sind noch nicht so weit“, meint dagegen die Virologin Helga Rübsamen-Schaeff mit Blick auf die Delta-Variante und den somit höheren Impfschutz, der notwendig wäre. Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, berichtet von Aussagen eines „sehr unglücklichen“ Chefs des englischen Ärzteverbands, der den britischen Weg für unverantwortlich hält. Sie fragt: „Ist es klug, die letzten Maßnahmen, die nicht besonders Freiheits-einschränkend ist, jetzt fallen zu lassen?“More Related News