"Rumpelstilzchen" führt Mainz 05 zum Wunder
n-tv
Der FSV Mainz 05 war längst abgeschrieben, schafft nach einer Aufholjagd aber noch den Klassenerhalt. Gefeierter Held ist Bo Henriksen, der dem Verein eine beeindruckende Gewinnermentalität verpasst hat. Und der Däne lässt seine Spieler nach dem "Wunder" von der Leine.
Mit reichlich Bier und Pizza läuteten Trainerheld Bo Henriksen und Co. den Mainzer Party-Marathon ein. "Wir müssen das feiern. Wir müssen das wirklich genießen", sagte Henriksen nach dem wundersamen Klassenerhalt: "Diese kleinen Momente im Leben, in denen man tatsächlich etwas Großes erreicht - da muss man wirklich alles tun, um sie anzuerkennen, um sie zu feiern."
Gesagt, getan: Schon nach dem erlösenden Abpfiff beim 3:1 (1:1) beim VfL Wolfsburg gab es kein Halten mehr. Henriksen, Architekt der sensationellen Aufholjagd, setzte eine coole Sonnenbrille auf, immer wieder zeigte der Däne den Fans wie einst Jürgen Klopp die Siegerfaust, der Anhang sang voller Inbrunst "Nie mehr 2. Liga", die Mannschaft wurde noch am Abend am Bruchwegstadion begeistert in der Heimat empfangen. Der Party-Höhepunkt sollte dann am Sonntagnachmittag erreicht werden, der Klub lud für 13 Uhr zu einer spontanen Klassenerhalts-Sause ein.
Nach einer völlig wilden Saison war Mainz am Samstag um 17.25 Uhr tatsächlich gerettet und allen war klar, wer dieses Wunder vollbracht hatte - Henriksen. Vor seinem Debüt im Februar als Nachfolger von Bo Svensson und Jan Siewert waren die Mainzer Vorletzter, neun Punkte fehlten auf einen direkten Nichtabstiegsplatz. "Wir waren so was von weg", sagte Sportvorstand Christian Heidel. Doch dann legte "Rumpelstilzchen" Henriksen (O-Ton Sportdirektor Martin Schmidt) los.
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