
Rhein, Faeser und Al-Wazir erstmals in Wahlkampf-Debatte
n-tv
Unter prächtigem Stuck treffen die drei Politiker aufeinander, die sich um das Amt des Ministerpräsidenten in Hessen streiten. Sie diskutieren unter anderem über Migration, Innere Sicherheit und Rechtsextremismus.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Erstmals sind die Spitzenkandidaten von CDU, SPD und Grünen im laufenden hessischen Wahlkampf in einer Debatte direkt aufeinandergetroffen. CDU-Regierungschef Boris Rhein, seine SPD-Herausforderin, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, und der grüne Vize-Ministerpräsident Tarek Al-Wazir diskutierten am Freitagabend im Staatstheater in Wiesbaden beim "Live-Talk" der Mediengruppe VRM unter anderem über Rechtsextremismus, Innere Sicherheit und Migration. Die Landtagswahl ist in rund fünf Wochen am 8. Oktober. Derzeit gibt es eine schwarz-grüne Regierung in Hessen.
Bundesinnenministerin Faeser betonte wohl mit Blick auf die NS-Zeit, "gerade aus unserer Historie" müssten schutzbedürftige Flüchtlinge aufgenommen werden. Bund und Länder hätten die finanzielle Pflicht, Geflüchtete zu unterstützen, ergänzte die hessische SPD-Chefin. Ministerpräsident Rhein pochte auf eine Rückkehr zu einem finanziell "atmenden System": Wenn mehr Flüchtlinge kämen, müsse der Bund auch mehr zahlen - Hessen müsse darüber auch zugunsten der Kommunen mit Berlin verhandeln.
Der CDU-Regierungschef sprach sich für die Erhaltung von genügend Integrationskursen und Sportangeboten aus, um Flüchtlinge einzugliedern. Zugleich forderte Rhein eine Kontrolle von EU-Binnengrenzen. Das wies Hessens grüner Wirtschaftsminister Al-Wazir zurück: Der Wegfall der innereuropäischen Grenzkontrollen sei ein Kern der Europäischen Union - er wolle hier nicht zu früheren Zuständen zurück.
