Rekord-Abholzung setzt Lula unter Druck
n-tv
Er hat sich den Schutz und die Aufforstung des brasilianischen Regenwalds auf die Fahnen geschrieben. Doch noch ist von den politischen Maßnahmen von Präsident Lula kaum etwas zu spüren. Im Gegenteil: Noch nie wurde in einem Monat mehr Gebiet zerstört als im vergangenen Februar.
Die Abholzung im brasilianischen Amazonas-Regenwald hat im Februar eine neue Rekordhöhe erreicht. Wie das staatliche Beobachtungsprogramm Deter bekannt gab, wurden im brasilianischen Teil des Gebiets im vergangenen Monat 322 Quadratkilometer Regenwald zerstört. Das ist eine Steigerung von 62 Prozent im Vergleich zum Februar 2022, der bisherige Rekordmonat.
Im südlich des Amazonas-Regenwalds gelegenen Savannengebiet Cerrado wurden demnach 558 Quadratkilometer Natur zerstört, eine Steigerung von 99 Prozent im Vergleich zum Februar 2022 und beinahe das Doppelte vom bisherigen Rekord aus dem Jahr 2020. Die Zahlen sind allerdings keine Überraschung. Bereits am 17. Februar wurde der Rekord für Abholzung innerhalb eines Monats für Brasilien eingestellt.
Der seit zwei Monaten im Amt befindliche brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte in seinem Wahlkampf ein Ende der ungezügelten Umweltzerstörung unter seinem Vorgänger Jair Bolsonaro versprochen. Der 77-Jährige sieht sich wachsendem internationalen Druck ausgesetzt, seine Ankündigung einzuhalten, Brasilien wieder zu einem verlässlichen Partner im Kampf gegen die Erderwärmung zu machen.