Regen ohne Ende: Verzweiflung nach neuer Flut im Großraum Sydney
ProSieben
Im Januar schwitzten die Menschen an der Westküste Australiens noch bei über 50 Grad. Ihre Landsleute an der Ostküste kämpfen hingegen erneut gegen massive Überflutungen. Die neue Regierung verspricht, die Klimakrise anzugehen - aber wie?
Teile der australischen Ostküste stehen nur vier Monate nach den historischen Überschwemmungen vom März erneut unter Wasser. Die Situation ist teilweise so dramatisch, dass die Regierung das Hochwasser im Bundesstaat New South Wales zur Naturkatastrophe erklärt hat, um schneller Gelder für die Flutopfer freimachen zu können. Besonders betroffen ist die Metropole Sydney. Im Großraum der Millionenstadt mit dem weltberühmten Opernhaus wurden ganze Gebiete meterhoch überflutet.
Innerhalb von nur vier Tagen sei mehr Niederschlag gefallen als in London in einem ganzen Jahr, rechneten Meteorologen vor. Das verdeutlicht, was für Sturzbäche da vom Himmel gekommen sind. Verantwortlich ist ein mächtiges Tiefdruckgebiet zwischen Australiens Ostküste und der Nordinsel Neuseelands, das feuchte Luft und schwere Wellen an die Küste von New South Wales treibt.
"Wegen der früheren überdurchschnittlichen Niederschläge im Sommer und in Teilen des Herbstes fällt dieser Regen auf feuchte Böden und volle Wasserspeicher", schrieb der Klimaexperte Mark Howden von der Australian National University im "Sydney Morning Herald". Die Folge: Die Flüsse schwellen in Windeseile an und treten über die Ufer.
Howden warnte, dass sich solche extremen Wetterereignisse in Zukunft häufen werden, "wenn wir nicht jetzt handeln". Es müsse schnell ein klarer Plan her, um die Auswirkungen der globalen Erderwärmung zu bekämpfen. Denn Australien leidet ganz besonders unter den Folgen des Klimawandels - Hitzewellen, Buschbrände und Hochwasser in immer größerem Ausmaß und immer kürzeren Abständen sind die Folge.