
Pulverfass in Peking
Die Welt
Wladimir Putin bricht den olympischen Frieden. Dennoch sollten russische Athleten bei den Paralympics starten. Dies wurde nach einem weltweiten Aufschrei zwar revidiert. Doch sind die Vorzeichen der Spiele mit dem Begriff „schwierig“ nicht im Ansatz beschrieben.
Es begann beim Curling. Nicht nur die paralympische Welt war zu diesem Zeitpunkt in Aufruhr, weil russische und belarussische Athleten überraschend – wenn auch unter neutraler Flagge – für das Ereignis in Peking zugelassen wurden. Die Kritik an dieser Entscheidung von Mittwoch war weltweit immens, das Unverständnis riesig. Die Paralympics beginnen zwar erst an diesem Freitag, doch die Gruppenspiele der Curler sind bereits gestartet, und dort weigerte sich wenig später das lettische Team, gegen die Russen anzutreten. Es war der erste Fall von vielen ähnlichen. Es folgten Gespräche, deutliche Worte und schließlich ein Umschwenken seitens des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC). Der weltweite Druck war zu groß.
„Wir haben es unterschätzt. Mit der Entscheidung von Mittwoch hatten wir versucht, den Krieg aus diesen Spielen zu halten“, sagte IPC-Sprecher Craig Spence, musste aber feststellen, dass dies nicht nur unmöglich ist, sondern dass die Entscheidung das Gegenteil bewirkt hatte. Die Paralympics waren plötzlich so sehr im Fokus, wie sie es sportlich vielleicht noch nie waren. Der Beschluss hatte den allgegenwärtigen Krieg gewissermaßen noch viel mehr in diese noch nicht einmal eröffneten Spiele geholt.










