Pornografie im Klassenzimmer? Schulleiterin verliert Job wegen Michelangelos „David“
Die Welt
Die Liste skurriler, kulturkämpferischer Vorfälle aus dem US-Bundesstaat Florida ist um eine Geschichte reicher: Weil sie Michelangelos nackt daherkommende „David“-Skulptur zeigte, verlor eine Schulleiterin ihren Job.
Florida, der „Sunshine State“ der USA, ist bekannt für vieles: zugezogene Rentner, Krokodile, schwüle Hitze – und für selbst nach amerikanischen Maßstäben skurille Auswüchse eines zunehmend erbarmungslosen Kulturkampfes zwischen Liberalen und Konservativen.
In diese Kategorie gehört wohl auch der Fall der Schulleiterin Hope Carrasquilla, die bis vor Kurzem der Tallahassee Classical School in der gleichnamigen Hautptstadt des Bundesstaates vorstand. Im Kunstunterricht zeigte Carrasquilla den 11- bis 12-jährigen Schülern einem Medienbericht zufolge Michelangelos „David“ – die Skulptur eines nackten, jungen Mannes. Daraufhin seien Beschwerden mehrerer Eltern eingegangen. Zwei Elternteile sagten demnach, sie hätten über die Thematisierung der Skulptur vorab in Kenntnis gesetzt werden wollen. Eine weitere Person habe angeführt, an der Schule sei Pornografie gezeigt worden.