
Pistorius forderte 2018 Überprüfung der EU-Sanktionen gegen Russland
Die Welt
Der designierte Verteidigungsminister gehörte 2018 zu den SPD-Politikern, die sich einen „freundschaftlich-kritischen Umgang“ mit Russland wünschten. Die Sanktionen hätten der deutschen Wirtschaft geschadet und Putin gestärkt. 2021 kritisierte er den russischen Angriffskrieg scharf.
Der designierte Nachfolger für Christine Lambrecht, Boris Pistorius (SPD), hat sich 2018 als niedersächsischer Innenminister kritisch zu den damaligen Sanktionen gegen Russland geäußert und gefordert, diese zu überprüfen. Der „Süddeutschen Zeitung“ sagte er, die deutsche Wirtschaft habe wegen der Strafmaßnahmen einen Schaden in Milliardenhöhe erlitten, und sie schienen zugleich Präsident Wladimir Putin innenpolitisch gestärkt zu haben. „Dies sollte Anlass sein, die Sanktionen zu überprüfen. Wenn man Ziele nicht erreicht, muss man sich fragen, ob die Instrumente die richtigen sind“, hieß es damals von Pistorius.
Die SPD beschäftigte zu diesem Zeitpunkt – etwa vier Jahre nach der Annexion der Krim – eine parteiinterne Diskussion über den Umgang mit Moskau. Der damalige Außenminister, Heiko Maas (SPD), schlug zu Beginn seiner Amtszeit einen härteren Kurs gegen Russland ein. Andere an der SPD-Spitze waren für Lockerungen der Maßnahmen, sofern sich die Lage in der Ukraine besserte – auch Pistorius gehörte zu ihnen: „Wir werden keine europäische Friedenspolitik hinbekommen ohne Russland.“ Er plädierte für einen „freundschaftlich-kritischen Umgang“ mit Russland.










