Naturkatastrophen vertreiben 20.000 Kinder täglich
n-tv
Weltweit nehmen Dürren, Überschwemmungen und Stürme zu. In nur sechs Jahren müssen deswegen 43 Millionen Kinder weltweit ihre Heimat verlassen. Das UN-Kinderhilfswerk befürchtet, dass sich die Zahl durch den Klimawandel bald mehr als verdoppeln könnte.
Naturkatastrophen haben von 2016 bis 2021 mehr als 43 Millionen Kinder aus ihrem Zuhause vertrieben. Das waren laut eines neuen Berichts des UN-Kinderhilfswerks Unicef rund 20.000 Kinder pro Tag. 95 Prozent der Vertreibungen von Kindern wurden demnach durch Überschwemmungen und Stürme verursacht. Der fortschreitende Klimawandel wird laut Unicef-Prognosen in den kommenden 30 Jahren mindestens 100 Millionen Kinder durch Unwetterkatastrophen zu Vertriebenen machen.
Für den Bericht "Vertriebene Kinder in einem sich verändernden Klima" hat Unicef erstmals die weltweite Zahl der Kinder ermittelt, die aufgrund von klimabedingten Katastrophen wie Überschwemmungen, Stürmen, Dürren und Waldbränden ihr Zuhause verlassen mussten.
"Wir haben unser Hab und Gut auf die Landstraße gebracht, wo wir wochenlang gelebt haben", berichtete etwa der sudanesische Junge Chalid Abdul Asim, dessen Dorf überschwemmt wurde. Die Schwestern Mia und Maia Bravo aus dem US-Bundesstaat Kalifornien sahen 2017 vom Auto aus zu, wie ihr Zuhause in einer Wohnwagensiedlung in Flammen aufging. "Ich hatte Angst, stand unter Schock", erzählte Maia. "Ich konnte die ganze Nacht nicht einschlafen."
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.