Nach Wettkampf ohne Kopftuch: Sorge um iranische Sportlerin
ProSieben
Elnaz Rekabi hatte einen Kletterwettkampf ohne das in ihrer Heimat für Frauen obligatorische Kopftuch bestritten.
Das Wichtigste in Kürze:
Sie hat während eines Sportwettbewerbs ihr Kopftuch abgenommen, nun sorgen sich weltweit Menschen um die iranische Klettermeisterin Elnaz Rekabi. Die 33-Jährige hatte während des Finales der Asienmeisterschaft in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul das für iranische Sportlerinnen obligatorische Tuch von ihrem Kopf entfernt, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). In den sozialen Medien als auch in ihrem Heimatland wurde das als Zeichen der Solidarität mit der Frauenbewegung und den Protesten gegen den Kopftuchzwang gesehen.
Nachdem sich Elnaz Rekabi ihres Kopftuchs entledigt hatte, soll laut Aussagen in den sozialen Medien ihr Pass und ihr Mobiltelefon beschlagnahmt worden sein, sogar von einer Festnahme war die Rede. Von der iranischen Botschaft in Seoul wurden die Berichte bisher kategorisch zurückgewiesen. Wie der britische "Guardian" schreibt, mache man sich vermehrt Sorgen um das Wohlergehen der Sportlerin, nachdem Freunde und Familie von Rekabi am Montag (17. Oktober) keinen Kontakt mehr zu ihr herstellen konnten.
Nach Berichten der BBC habe Rekabi mitgeteilt, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt in Begleitung eines iranischen Beamten befunden habe. Erst am Dienstagmorgen (18. Oktober) gab es ein Lebenszeichen: Rekabi veröffentlichte eine Story auf ihrem Instagram-Profil. "Zuerst entschuldige ich mich für alle Sorgen, die ich verursacht habe", zitiert der "Guardian" aus der Story. Dann erklärt sie, warum sie ihr Kopftuch abgenommen habe: Aufgrund des Zeitpunkts und der plötzlichen Aufforderung, den Aufstieg zu beginnen, sei ihr Hidschab "ungewollt problematisch" geworden. Sie "befinde sich derzeit zusammen mit ihrem Team auf dem Rückweg in den Iran", so wie es der Zeitplan vorgesehen habe.