Näher kam man Rembrandt noch nie
Die Welt
Von Rembrandts berühmter „Nachtwache“ gibt es jetzt ein 717 Gigapixel großes digitales Bild. Es macht endlich Schluss mit der Kunsthistorikerbehauptung, dass man Kunstwerke unbedingt im Original anschauen müsse.
Es ist ein Mantra der Kunstgeschichte, auf das Studierende schon im ersten Proseminar geeicht werden: Kunstwerke müssen im Original betrachtet werden, Reproduktionen taugen nichts! Meistens hörte man das, während man in einem verdunkelten Hörsaal saß und auf zwei „an die Wand geworfene“ Dias von Bildern starrte. Ausgerechnet eines der renommiertesten Museen der Welt führt diese Behauptung jetzt endgültig ad absurdum.
Das Rijksmuseum in Amsterdam hat eine digitale Abbildung seines berühmtesten Schatzes online gestellt: 717 Gigapixel groß ist dieses Faksimile von Rembrandts Monumentalgemälde „Die Nachtwache“, das er 1642 für die Amsterdamer Büchsenschützengilde malte und dafür an die dreißig ihrer Mitglieder zum Gruppenporträt versammelte. Im Original ist das Gemälde schon 17 Quadratmeter groß und im noch originaleren Original sogar noch etwas größer, aber die Leinwand wurde im frühen 19. Jahrhundert etwas unbeholfen an den Rändern abgeschnitten.