
Muslimischer Judenhass? „Darf bei Benennung des Problems keine falsche Scheu geben“
Die Welt
Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung fordert einen ehrlichen Umgang mit islamischem Judenhass. In der Debatte über den Stellenwert der Kämpfe gegen Rassismus und Antisemitismus warnt er davor, eine „Art Opfer-Konkurrenz“ aufzumachen.
WELT: Herr Klein, zuletzt gab es Aufregung über die Kasseler Documenta, weil das indonesische Künstlerkollektiv Ruangrupa keinen einzigen israelischen Künstler nach Deutschland eingeladen hat und der Anti-Israel-Bewegung BDS nahesteht. Die Documenta wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert. Wie passt das zusammen?
Felix Klein: Die Documenta hat die Problematik unterschätzt. Nach den erheblichen Antisemitismus-Vorwürfen hatte der Zentralrat der Juden in Deutschland angeboten, bei einer Aufarbeitung und konstruktiven Entwicklung mitzuwirken – und wurde dann nicht einbezogen. Die Kuratoren sind unabhängig, aber bei solchen Vorwürfen und einer Finanzierung durch Steuergelder ist eine hohe Sensibilität angebracht.









