Morddrohungen: Impfgegner starten organisierte Kampagne gegen Arzt
Frankfurter Rundschau
Ein Arzt aus Bayern wird von Impfgegnern bedroht – mit altbekannten Mustern.
Neu-Ulm – Christian Kröner gilt als „Impfluencer“. Der Arzt aus Neu-Ulm in Bayern hat sich diesen Ruf durch zahlreiche Aufklärungsvideos in sozialen Netzwerken bezüglich Corona*-Impfungen erarbeitet. Auf seine Beiträge erhält Kröner allerdings nicht nur positive Rückmeldung. Der Arzt beklagt Beleidigungen und Morddrohungen. Seit Ende des Jahres 2020 werde der Arzt Opfer „unzähliger Hasskommentare im Netz, per Briefzustellung oder über Telefon“, teilt die örtliche Polizei mit. Die Kriminalpolizei ermittelt in unzähligen Fällen – und konnte bereits erste Erfolge verbuchen. Krörner hatte Hunderte Strafanzeigen gestellt. Man habe jeden einzelnen Fall geprüft und mittlerweile „eine Vielzahl“ von Verfasserinnen und Verfassern ausfindig gemacht, so die Beamten: „Dabei handelte es sich um Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 71 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland.“ Kröner wurde insbesondere durch einen „Impfzettel“ bekannt, der in sozialen Netzwerken viral ging. In einem Beitrag erklärte er auf ironische Art und Weise, dass durch eine Corona-Impfung keineswegs ein Chip von Bill Gates implantiert werde. Diese Vorstellung gilt als Verschwörungstheorie*, die unter anderem von der QAnon-Bewegung in den USA* verwendet wird. Sie ist jedoch auch in der Querdenken-Szene in Deutschland weit verbreitet. „Die Hate-Speech-Welle bricht organisiert über ihn herein. Das passiert nicht zufällig“, erklärt ein Polizeisprecher der Augsburger Allgemeinen.More Related News