Mondlandung: Jeff Bezos muss Rückschlag gegen Elon Musk und SpaceX wegstecken
Frankfurter Rundschau
Milliardär Jeff Bezos will unbedingt die neue Mondlandefähre bauen und bietet dafür viel Geld. Doch die Nasa hält am bestehenden Vertrag fest.
Kent/Frankfurt ‒ Im Rennen um einen Auftrag der Nasa muss der Amazon-Gründer Jeff Bezos eine weitere Niederlage einstecken. Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde hatte Anfang des Jahres den Bau eines Raumfahrzeugs für die nächste Mondlandung ausgeschrieben. Den Zuschlag bekam Elon Musk mit seiner Firma SpaceX. Bezos, der sich erst Anfang des Jahres seinen Rückzug als Geschäftsführer des Online-Riesen Amazon angekündigt hatte und sich seitdem mehr in seinem Raumfahrtunternehmen Blue Origin engagierte, wollte diese Entscheidung der Nasa allerdings nicht akzeptieren. Der Milliardär wandte sich daraufhin mit einem offenen Brief an die Nasa und versuchte mit einem lukrativen Deal die Nasa noch einmal umzustimmen. Er bot Nasa-Administrator Bill Nelson an, im Gegenzug für den Auftrag in den nächsten zwei Jahren auf Zahlungen von bis zu 2 Milliarden Dollar zu verzichten. Außerdem legte seine Firma Blue Origin offiziell Beschwerde gegen die Entscheidung beim US-Rechnungshof GOA (Government Accountability Office) ein. Das GOA hat die Entscheidung der Nasa jetzt allerdings bestätigt, SpaceX von Elon Musk den alleinigen Zuschlag für die Entwicklung der nächsten Mondlandefähre zu erteilen. Trotz aller Proteste von Jeff Bezos, der die Vergabe an ein einziges Unternehmen für „unfair“ hält. Im April hatte sich die Nasa dazu entschieden, den 2,9 Milliarden Dollar schweren Vertrag an SpaceX zu vergeben und lehnte damit ein Angebot von Bezos’ Blue Origin ab, das sich mit Lockheed Martin, Northrop Grumman und Draper zusammengeschlossen hatte. Ursprünglich wollte die Raumfahrtbehörde mindestens zwei private Unternehmen mit dem Bau eines Raumfahrzeugs für die erste Mondlandung seit 1972 beauftragen - eine Initiative mit dem Namen Human Landing System (HLS). Später fehlte der Raumfahrtbehörde allerdings das Geld für einen zweiten Auftrag.More Related News