Mitten im Mai: Fünf Meter Schnee auf der Zugspitze – „erhebliche“ Warnung für Tirol
Frankfurter Rundschau
Der Mai sollte eigentlich den Frühsommer einläuten, doch auf den Bergen in Bayern und Tirol herrscht tiefster Winter mit Schnee.
Garmisch-Partenkirchen/Innsbruck – Am Mittwochvormittag kämpfte sich die Stammbesatzung auf der Aussichtsterrasse des Zugspitzhauses mit Schneepflug und Schaufeln durch 60 Zentimeter Neuschnee, der über Nacht gefallen war. Offiziell werden 2,60 Meter gemeldet. So viel Schnee lag den ganzen Winter lang nicht auf Deutschlands höchstem Berg. Und es sollen bis nächste Woche noch mal 60 Zentimeter dazukommen – bei Dauerfrost. Laut Zugspitzbahn türmen sich die Schneemassen teilweise sogar auf fünf Meter.
Ein Nürnberger übernachtete kürzlich im Schnee auf der Zugspitze. Er streamte es auf Twitch.
Das heißt auch Lawinenalarm. „Im Tagesverlauf kann es vereinzelt zur Bildung von Nassschneelawinen kommen. Auch Wechtenbrüche stellen in den Hochlagen eine potenzielle Gefahrenquelle dar“, gibt der bayerische Lawinenwarndienst bekannt. Im benachbarten Tirol ist die Lage noch gefährlicher: „Wir rechnen mit einigen spontanen Lawinenabgängen, die teilweise auch groß sein können“, warnt Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Landes im ORF.
In den vergangenen Tagen seien bereits Lawinen aufgrund der zunehmenden Durchnässung von selbst abgegangen. „Jetzt wird es aufgrund der zunehmenden Zusatzbelastung des Neuschnees der Fall sein“, so Nairz.
Die Lawinengefahr sei jetzt sogar „erheblich“. Die Gefahrensituation betreffe hauptsächlich sehr steile Hänge oberhalb von 2500 Metern sowie den hochalpinen Bereich über 3000 Metern. Aber auch im schneefreien, niedrigeren Gelände sei Vorsicht geboten, sagt Nairz. „Es ist in der Höhe einfach gefährlich. Wer derzeit unterwegs ist, muss sich über das erhöhte Risiko bewusst sein.“