Mindestlohn steigt, doch wie weit noch?
n-tv
Mit Beginn des neuen Jahres steigt auch der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland - auf 9,82 Euro die Stunde. Aus Sicht einiger immer noch zu wenig - die Ampelkoalition etwa hat 12 Euro ins Auge gefasst. Arbeitnehmervertreter drängen zur Eile, doch Arbeitgeber drohen mit Klage.
Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland steigt zum 1. Januar auf 9,82 Euro je Stunde. Davor lag er bei 9,60 Euro. Zum 1. Juli 2022 gibt es eine weitere Erhöhung auf dann 10,45 Euro. Diese Erhöhungsschritte folgen den Vorgaben der Mindestlohnkommission, die mit Vertreterinnen und Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften besetzt ist. Wegen der höheren Lohnuntergrenze und wegen des steigenden Fachkräftebedarfs können die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach einer Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts im neuen Jahr insgesamt mit deutlichen Lohnerhöhungen rechnen.
Beim Mindestlohn will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil Anfang des Jahres ein Gesetz für eine Erhöhung auf 12 Euro noch in diesem Jahr vorlegen. Damit will Heil ein Versprechen der Ampelkoalition umsetzen. Über den Schritt zu 12 Euro Mindestlohn gibt es aber noch Streit. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell forderte zum Jahreswechsel: "Die Koalition muss die 12 Euro zügig in 2022 auf den Weg bringen, denn im üblichen Verfahren der Mindestlohnkommission würden wir erst zum Ende des Jahrzehnts auf diesen Betrag kommen."