Mammutknochen lagen auf Dachboden
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Auf vielen Dachböden stehen alte Kisten, doch nur wenige dürften enthalten, was eine Frau in NRW findet: prähistorische Knochen längst ausgestorbener Tiere. Stadtarchäologen sind begeistert.
"Ich hab ihn schon zu den Mülltonnen gestellt." Dass Simone Grundmann nach dem Entrümpeln ihres Dachbodens den alten Karton mit Knochen dann doch nicht weggeworfen hat, ist für die Geschichtsschreibung der Stadt Soest eine glückliche Fügung.
Den Expertinnen der Stadtarchäologie, wo Grundmann ihren Fund abgibt, ist schnell klar, dass die Knochen von einem größeren Tier stammen müssen. Vielleicht von einem Elefanten? "Ich hab niemals getraut zu hoffen, dass es was Älteres ist", erzählt Archäologin Julia Ricken. War es aber: Analysen ergaben, dass es sich um Überreste unter anderem eines Wollhaarmammuts handelt. Die Knochen sind mindestens 15.000 Jahre alt - der älteste Fund auf dem Stadtgebiet.
"Einfach schön, dass da so eine runde Sache rausgekommen ist", sagt Grundmann. Außerdem lasse das die Erinnerung an den eigentlichen Finder wieder aufleben: ihren 2015 gestorbenen Vater Franz-Josef. Sie habe im vergangenen Herbst - "Energiekrise sei Dank" - den Dachboden ihres Einfamilienhauses gedämmt und dafür entrümpelt, erzählt Grundmann. Bald hatte sie den Karton mit den Knochen vor den Füßen. "Mein Vater hat mir irgendwann davon erzählt, aber ich hab auch nicht mehr darüber nachgedacht", sagt Grundmann.