Maischberger. Die Woche (ARD): Herbert Reul spricht über Maulwurf in der Union
Frankfurter Rundschau
Gibt es noch eine Chance für eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP? Das diskutieren die Gäste bei Sandra Maischberger.
Berlin – Zum Einstieg des „Wochendurchblicks“ bei Sandra Maischberger (ARD) glaubt keiner der geladenen Kommentatoren so recht an eine strahlende Zukunft des CDU-Parteivorsitzenden Armin Laschet. Der Kabarettist Florian Schroeder, die Deutschlandradio-Korrespondentin Katharina Hamberger und der Wirtschaftsjournalist Rainer Hank stimmen insgesamt darin überein, dass die aktuell eher wahrscheinliche Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und der FDP das Ende von Laschets Laufbahn bedeuten würde.
Im Gespräch mit dem ehemaligen Grünen-Vorsitzenden Cem Özdemir und dem kurz aus Düsseldorf zugeschaltetem NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) erfragt Sandra Maischberger weitere Hintergründe zu den Regierungssondierungen. Özdemir ordnet das enttäuschende Wahlergebnis der Union aus CDU und CSU nicht als alleinigen Fehler des Kanzlerkandidaten Armin Laschet ein, sondern als „Gesamtkunstwerk“ aller Beteiligten. Nach sechzehn Jahren Angela Merkel sei ein Wechsel angesagt. Dass Özdemir nachfolgend von „Frau Laschet“ spricht, erscheint wahlweise als freudscher oder absichtlicher Versprecher.
Ferner mahnt der Grünen-Politiker Özdemir die „Verlässlichkeit“ der CDU-Gesprächspartner als hemmenden Faktor an, schließlich wurden Inhalte der Sondierungsrunde mit der FDP und den Grünen an die Bild-Zeitung durchgestochen. Auf Maischbergers Frage, wer in der CDU/CSU der „Maulwurf“ sein könne, antwortet Herbert Reul: Auf jeden Fall jemand, der „sein eigenes Interesse und seine Karrierepläne“ über die Zukunftsgestaltung Deutschland stelle. Reul will lieber über Inhalte sprechen und bricht eine Lanze für Laschet, den er als „vertrauenswürdigen“ Mann für eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen sieht.