
Männer-Profi-Schiedsrichterin spricht über Anfeindung
n-tv
Im März diskriminieren Fans von Rot-Weiss Essen Deutschlands einzige Schiedsrichterin in den drei Profiligen. Fabienne Michel spricht nun erstmals darüber. Die 30-Jährige fühlt sich zunächst einsam - kann aber inzwischen auch etwas Positives aus dem Vorfall ziehen.
Deutschlands einzige Schiedsrichterin in den drei Männer-Profiligen, Fabienne Michel, hat erstmals über sexistische Diskriminierung im Fußballstadion gesprochen. Die 30-Jährige war im März beim Drittliga-Spiel zwischen dem SC Verl und Rot-Weiss Essen von Essener Fans mit Sprechchören und Gesängen diskriminiert und beleidigt worden. Dies hatte eine Diskussion über Sexismus im Fußball ausgelöst, die auch in der zweiten Staffel der NDR-Dokumentation "Unparteiisch - Deutschlands Elite-Schiedsrichter" thematisiert wird.
"Die Dinge, die gesagt wurden, auch in der Intensität, die stehen für sich. Das muss ich gar nicht weiter kommentieren", sagte Michel in der Doku. Rot-Weiss Essen musste wegen der Gesänge eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro zahlen, urteilte der DFB später. Schiedsrichter-Chef Knut Kircher verurteilte das Verhalten der Fans gegen Michel: "Die Rufe und Gesänge richteten sich gegen das Geschlecht der Schiedsrichterin und waren somit diskriminierend und menschenverachtend."
