Lufthansa: Kapitalerhöhung für Rückzahlung der Staatshilfen
ProSieben
Die Lufthansa will die Rückzahlung der Staatshilfen noch mit der jetzigen Bundesregierung unter Dach und Fach bringen. Dafür muss der in der Corona-Krise schwer gebeutelte Konzern Milliarden auftreiben.
Die Lufthansa startet eine milliardenschwere Kapitalerhöhung zur Rückzahlung der deutschen Staatshilfen. Der Bruttoemissionserlös soll 2,14 Milliarden Euro betragen, wie das MDax-Unternehmen am Sonntagabend in Frankfurt mitteilte. Der Bezugspreis liege bei 3,58 Euro je neuer Aktie. Die neuen Papiere sollen den Aktionären voraussichtlich vom 22. September bis 5. Oktober im Bezugsverhältnis 1:1 angeboten werden.
Die Lufthansa will den Nettoerlös zur Rückzahlung der Stillen Einlage I des deutschen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) in Höhe von 1,5 Milliarden Euro verwenden. Zudem sei beabsichtigt, die Stille Einlage II in Höhe von 1 Milliarde Euro bis Jahresende vollständig zurückzuzahlen und den nicht in Anspruch genommenen Teil der Stillen Einlage I ebenfalls bis dahin zu kündigen.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte erst jüngst betont, er wolle die Rückzahlung der deutschen Staatshilfen noch mit der derzeitigen Bundesregierung regeln. "Wir würden gern noch mit den jetzigen Ansprechpartnern Klarheit schaffen", sagte der Chef von Deutschlands größtem Airline-Konzern vor knapp zwei Wochen.
Einen Kredit der Staatsbank KfW von einer Milliarde Euro hat die Lufthansa bereits zurückgezahlt. Für die Rückzahlung der stillen Einlagen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds hatte Spohr die jetzige Kapitalerhöhung bereits angekündigt.