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Lufthansa erholt sich langsam von Corona

Lufthansa erholt sich langsam von Corona

ProSieben
Friday, August 06, 2021 12:19:55 PM UTC

Auch im zweiten Quartal 2021 hat die Lufthansa wegen der Corona-Krise einen kräftigen Verlust eingeflogen. Dank anziehender Buchungen und Kostenschnitten fiel er kleiner aus als zuvor. Die wirkliche Wende müsste aber aus Washington kommen.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr setzt bei der Wiederbelebung des internationalen Luftverkehrs auf US-Präsident Joe Biden. Schon in naher Zukunft werde dessen Regierung die Einreise doppelt geimpfter EU-Bürger erlauben, deutete der Lufthansa-Chef am Donnerstag erste Medienberichte aus den USA. Es gebe ein klares Signal, dass mit hohem Tempo an dem Thema gearbeitet werde. Die Routen über den Nordatlantik sind seit langem das wichtigste Geschäft des Kranich-Konzerns, der bislang konservativ für Ende September mit einem Ende des aktuellen Einreisestopps gerechnet hat. Schon jetzt, während de facto fast ausschließlich US-Bürger zwischen den beiden Kontinenten fliegen dürfen, steuert der Konzern nahezu alle früheren US-Ziele an und erzielt dort mehr Umsatz als mit jedem anderen Verkehrsgebiet auf der Fernstrecke. «Die Erholung geht von Nordamerika aus», sagte Spohr. Verbesserte gegenseitige Einreisebedingungen in Asien erwartet Lufthansa zusätzlich zum Ende des Jahres. Dass die Erholung bitter notwendig ist, haben die am Donnerstag veröffentlichten Geschäftszahlen des MDax-Konzerns für das zweite Quartal 2021 erneut deutlich gemacht. Lufthansa konnte bei einem Umsatz von 3,2 Milliarden Euro zwar den Verlust auf 756 Millionen Euro begrenzen, traut sich aber auch in diesem Sommer und im Gesamtjahr keinen Gewinn zu. Für das erste Halbjahr 2021 steht damit schon wieder ein Verlust von 1,8 Milliarden Euro in den Büchern nach 6,7 Milliarden Euro für das gesamte Katastrophenjahr 2020. Während die Airlines in diesem Frühjahr weiterhin hohe Verluste einflogen, kamen positive Beiträge von der auf Rekordkurs fliegenden Frachtsparte Lufthansa Cargo, der Lufthansa Technik mit ihrem wieder anziehenden Wartungsgeschäft sowie der zum Verkauf stehende Cateringtochter LSG mit ihrem außereuropäischen Geschäft. An den Verkaufsplänen hält Spohr trotz der willkommenen Gewinnbeiträge fest. Bei der zum Kerngeschäft zählenden LH-Technik gehe es nur um den Verkauf eines Minderheitsanteils, über den noch innerhalb dieses Jahres entschieden werde. Der Verkauf müsse die entgehenden Gewinne ausgleichen, sonst werde er nicht vollzogen.
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