Lebensmittelindustrie schlägt Alarm: Hilferuf an Habeck
ProSieben
Die steigenden Energiepreise machen auch den Lebensmittelversorgern schwer zu schaffen. Branchenverbände wenden nun an die Bundesregierung.
Die steigenden Energiepreise belasten derzeit zahlreiche Branchen. In einem offenen Brief haben nun auch mehrere Vertreter der Lebensmittelverbände die Bundesregierung vor möglichen Folgen der Energiekrise gewarnt.
In einem gemeinsamen Appell an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) haben der Deutsche Bauernverband und weitere Agrarverbände angesichts steigender Energiepreise vor einem Zusammenbruch der Produktion von Obst und Gemüse gewarnt.
"Die explodierenden Energiekosten gefährden die Unternehmen der Obst-, Gemüse-, Gartenbau- und Kartoffelwirtschaft in ihrer Existenz", hieß es in dem Schreiben vom Donnerstag. Besonders mittelständische und kleine Unternehmen fielen nicht in den Geltungsbereich von Hilfsprogrammen und bräuchten branchenspezifische Unterstützung, forderten die Verbände. "Die Staatshilfen müssen schnell und unbürokratisch kommen, denn was heute nicht gesät wird, kann morgen nicht geerntet werden und steht übermorgen der Bevölkerung nicht zur Verfügung", so der Bauernverband.
Nach Angaben der Verbände führen die hohen Qualitätsstandards zu einer energieintensiven Produktion von Obst und Gemüse. "Die Unternehmen können die steigenden Kosten jedoch nicht am Markt weitergeben, da der Lebensmittelhandel aufgrund abnehmender Kaufkraft der Konsumenten zunehmend auf preiswertere Importware zurückgreift", heißt es in der Mitteilung. Dadurch seien auch Arbeitsplätze in Gefahr und es könne langfristig zu Versorgungsengpässen kommen.
Auch die Branchenvertreter des deutschen Tiefkühlkost- und Frischewirtscharft warnen vor Produktionsstopps und der Schließung von Kühllogistikzentren aufgrund der hohen Energiepreise. Um die Lieferketten aufrecht zu erhalten, fordern sie staatliche Unterstützung. Ihren Appell richten sie dabei ebenfalls an Wirtschaftsminister Robert Habeck, sowie an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).