
Lebenslang für Dreifachmord
n-tv
Es ist ein kaum fassbares Verbrechen: Der Sohn tötet Vater, Mutter und Schwester mit einer Armbrust. Vor Gericht schweigt er beharrlich. Das Urteil ist gesprochen. Der Richter bezeichnet den Angeklagten als "Henker".
Rostock (dpa/mv) - Der Angeklagte nahm das Urteil so zu Kenntnis, wie ihn das Gericht an den vorigen 15 Verhandlungstagen erlebt hatte: mit starrem Blick, regungslos, schweigend. Er habe mit äußerster Brutalität und Kaltherzigkeit seine Familie ausgelöscht und die Opfer hingerichtet, sagte ihm Richter Peter Goebels am Montag im Landgericht Rostock. Er sei des dreifachen Mordes schuldig. Das Urteil: Lebenslange Haft unter Feststellung der besonderen Schwere der Schuld, womit eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahre nahezu ausgeschlossen ist.
Der Richter erinnerte den 27-Jährigen daran, dass er nach einem kurzzeitigen Ortswechsel nach Baden-Württemberg dort einen hedonistischen, egoistischen und von enormer Gleichgültigkeit geprägten Lebenswandel geführt habe. Um diesen nach der Rückkehr nach Rövershagen fortsetzen zu können, habe er den Vater als Hindernis aus dem Weg räumen wollen und zur Vertuschung der Tat Schwester und Mutter auf "perfide und niederträchtige Weise hingerichtet". Das Motiv des Angeklagten liege auf tiefster Stufe, so Goebels.
Auch nach den Taten im Februar 2022 habe er sein Leben weiter gelebt, als wäre nichts geschehen. Dazu zählten auch Partys mit Freunden.
